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Dolomitensightseeing

Südtirol – Gardasee – Sightseeingtour 2012

(07. – 10. Juni 2012)

Am 07. Juni um 07:00 Uhr wurden die Motoren der TDM900 und der Multistrada 1200 gestartet und die Himmelsrichtung Süden wurde eingeschlagen. Die Wetterprognose für die nächsten Tage war nicht sehr berauschend, doch wir ließen uns nicht abhalten unsere Tour zu starten. Es wird schon nicht so schlimm werden. Da Michi und Tina noch nie in den Dolomiten unterwegs waren wollten wir ihnen ein paar schöne Pässe und natürlich die schöne Gegend zeigen, wo wir bereits oft unterwegs waren. Damit es auch für uns was Neues zu besichtigen gibt haben wir ein paar neue Wege in unsere Routenplanung eingebunden.

 

Tag 1:

Also erst mal schnell in die Berge, das heißt über die Südautobahn A2 und S36 Richtung Süden bis Judenburg. „Gemütlich“ mit Südtirol-Neulingen war das Motto . Auf der Turracherhöhe also die erste Kaffeepause. Da es doch etwas frisch war, durfte es für die weiblichen Sozias dann doch eine warme Suppe sein. Die Route führte uns weiter über Hermagor und den Plöckenpass nach Italien. In Priola wählten wir den Weg zum Monta Zoncolan (1.750m) , jedoch nicht die Hauptroute, sondern die Nebenstraße , welche sehr schmal , naß und mit Reisig bedeckt sehr rutschig war. Aber wir hatten keinen Gegenverkehr. Kein Wunder. Solche Straßen befahren selbst Einheimische sehr selten. Oben angelangt hingen Wolken in den Bergen , die leider die Aussicht sehr einschränkte. Durch die schmalen Tunnel verließen wir wieder den Gipfel Richtung Ampezzo. Das nächste Ziel hieß „Lago di Sauris“. Fast jedes mal wenn wir nach Südtirol fahren ist Sauris ein fixer Besuchspunkt. Die Tunnels auf der Strecke, direkt in den Fels geschlagen, und anschließend der türkisfarbene Stausee ist immer wieder einen Besuch wert.  Auronze di Cadore , Cortina d´Ampezzo waren unsere nächsten Ziele. Gegen 18:30 Uhr waren wir am Passo di Falzarego (2.105m) und bereits sehr wenig Verkehr am Pass um diese Uhrzeit. Schließlich erreichten wir dann unser Ziel am ersten Tag – Arabba. Befürchtungen, daß zu wenige Zimmer frei sein würden – wir hatten sowieso reserviert (über ein verlängertes Wochenende ist üblicherweise immer viel los in den „Dolo´s“) bestätigten sich nicht. So wenige Gäste waren überhaupt noch nie in unserem Hotel. Wahrscheinlich sind die ganzen Deutschen wegen der Fußball-EM zu Hause geblieben. Mit einem guten Abendessen und einem kühlen Bier endete der erste Tag nach rund 620km Anreise.

 


Tag 2:

Frühstück um 08:00 Uhr, stärken für die „Tornantis“ (Kehren). Gegen 09:00 Uhr schmiegten sich die Multistrada und die TDM wieder in die Landschaft. Gleich vor den Türen von Arabba liegt der „Passo Pordoi“ (2.239m) mit herrlichen Kurven. So macht der Start in den Tag gleich Lust auf mehr. Über den „San Pelligrino“ (1.918m) nach Agordo , denn unser nächste Ziel war der der Passo Rolle (1.989m). Leider war der Streckenabschnitt direkt nach Predazzo gesperrt, so mussten wir die Strecke über Falcade und Moena nach Predazzo erweitern. Hier kam der Zeitpunkt , wo das erste mal die Wettervorhersage voll ins Schwarze traf. Regen - Regen –Regen. Eigentlich wollten wir noch den „Monte Grappa“ (1.742m) und die Kaiserjägerstrasse auf unserer Anreise zum nächsten Nächtigungspunkt mitnehmen, entschlossen uns aber dann aufgrund der Wassermassen , die von Himmel fielen, für eine verkürzte Route direkt nach Caldonazzo (genauer gesagt nach Calceranica al Lago). So erreichten wir nach ca. 260km unser Ziel. Früher als erwartet bezogen wir die Zimmer und nach einer angenehmen heißen Dusche ging´s am Lago die Caldonazzo in eine gemütliche Pizzeria mit Blick auf den See zum Abendessen. Nach einem Bier (oder waren es gar zwei ?) ab ins Bett zur Nachtruhe.

Tag 3:

Hier war eine Rundfahrt geplant , also wieder am Abend zum Caldonazzosee war das Ziel. Am Morgen hingen noch Wolken in den Gipfeln der Berge, doch wir hofften auf halbwegs trockenes Wetter. Am Vortag haben wir sie ausgelassen, die Kaiserjägerstrasse, aber heute war es gleich das erste Ziel. Ist von der Seite (von Caldazzo kommend) eh schöner zu fahren. Um an den Gardasee zu gelangen wählten wir die Strecke über Lavarone , Carbonare , Folgaria  und Calliano. Natürlich fuhren wir nicht den Weg über die Hauptstraße nach Rovereto sondern über das nördlich vom Gardesee gelegene Gebirge von Nogaredo nach Arco, dann weiter nach Riva del Garda. Bereits einige Kilometer vor Riva war der Duft des See´s schon zu vernehmen und es roch förmlich nach Urlaub. Noch ein kurzer Tankstopp. Nach wie vor sind mir diese Tankautomaten, die mit Banknoten gefüttert werden wollen, extrem unsympathisch. Aber das gehört eben in Italien auch dazu. Zur meiner Verwunderung war der Verkehr extrem schwach entlang der Seestraße (üblicherweise quälen sich hier Touristen mit Wohnwägen und Wohnmobilen die Straße entlang) und so kamen wir sehr zügig bis nach „Tremosine“ , wo wir einen Abstecher in die Brasaschlucht machten. (Wenn man schon am Gardasee ist, sollte man die Schucht auf alle Fälle besichtigen) In Gargnano wechselten wir die Himmelsrichtung nach Westen, denn zum „Lago die Valvestino“ bzw. „Lago di Idro“ führt eine schöne kurvenreihe Strecke, die wie ein Pylonenkurs durchfahren werden kann. Eigentlich war noch der Passo di Maniva und Goletto di Crocette geplant, jedoch haben wir mit Pipi – und Fotopausen etwas mehr Zeit verbraucht als geplant. Somit haben wir diese Schleife gecancelt und sind die kurvenreiche Strecke entlang des Lago di Idro und Lago di Ledro wieder nach Riva del Garda retourgefahren. Über den „Monte Bondone“ erreichten wir Trento wo wir anschließend nur noch wenige Höhenmeter bis nach Caldonazzo überwinden mussten. Der Wettergott hat es am Samstag wirklich gnädig mit uns gemeint und so erreichten wir bei angenehmen Temperaturen zwischen 13-25 Grad über den Tag verteilt komplett trocken nach rund gemütlichen 300 Sightseeingkilometer am Abend unser Ziel.

 

 

Tag 4:

Der erste Eindruck vom Wetter war nicht schlecht, bis auf die üblichen Morgenwolken in den Bergen. So planten wir den versäumten „Monte Grappa“ in unsere Tour, welche uns Richtung Heimat führte, mit ein. Die ersten 60 km bis Feltre blieben wir noch trocken. Doch genau über dem Monte Grappa hingen dunkle Gewitterwolken und es begann zu regnen. Also wieder in das schöne angenehme Regengewand schlüpfen. Nach einer kurzen Beratungspause entschlossen wir uns auf den Rest der Tour zu verzichten und am direkten Weg Richtung Heimat zu fahren. Zwei Tage wollten wir noch verweilen, jedoch bei Starkregen in den Bergen ist der Spaßfaktor gleich Null. Und es war die richtige Entscheidung. Die nächsten 200km (Feltre - Belluno – Lozzo di Cadore – und über den Passo Mauria bei nur ca. 10 Grad) waren eine Qual bei Regen zu fahren wie auf rohen Eiern. Ab Tolmezzo wählten wir den Weg zur Autobahn um die letzten 400km nach Wien so rasch wie möglich hinter uns zu bringen. Ab Villach war es wieder besser und der Regen hörte auf. So war es weiter trocken bis nach Wien. (abgesehen von Nebel und Sichtweiten von unter 50m am Packsattel ) In den italienischen Bergen hielten sich noch hartnäckig die Wolken und der Regen.

Resümee der 4 Tage:

Für das erste mal in den Dolo´s fügten sich Michi und Tina (die eigentlich immer über einen schmerzenden Popo klagt bei längeren Touren) mit ihrer Multistrada auch gut in die Landschaft, wie wir mit unserer 900er TDM. Die Routine enge Spitzkehren zu fahren muss auch von einem um 13 Jahre jüngeren Fahrer wie Michael noch trainiert werden. (lt. eigenen Aussagen hatte es sich Michael nicht so körperlich fordernd vorgestellt) Wir freuen uns schon auf das nächste mal. Wahrscheinlich schon nächstes Jahr. Wie immer einmal pro Jahr in die Dolo´s auf ein paar Tage.Aber dann nur wenn das Wetter wieder mitspielt.